Testfall Sonnenbote by H. G. Francis
Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Aphilie, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1976-01-01T01:00:00+00:00
6.
Thure Pasker richtete sich von dem Lager auf, auf dem er sich von der Blitzoperation erholt hatte. Kylia trat ein. Inzwischen war Thure davon überzeugt, daß sie eine der höchsten Persönlichkeiten der Untergrundbewegung war.
„Komm", sagte sie hastig. „Wir müssen nach oben."
„Die Operationen sind noch nicht abgeschlossen", wandte er ein. „Es ist erst die Nase verändert worden."
„Und nicht einmal gut", erwiderte sie. „Vorher warst du hübscher."
Er wurde verlegen, doch sie schien es nicht zu bemerken.
„Schnell", fuhr sie fort. „Wir haben keine Zeit."
Er zog das Hemd an, das er abgelegt hatte, und folgte ihr. Sie schritt eilig aus und führte ihn durch ein Gewirr von Gängen, die teils primitiv aus Felsgestein herausgeschlagen, teils mit hochwertigen Materialien verschalt waren. Einfache Glühstäbe spendeten sparsames Licht.
„Was ist geschehen?" fragte er.
„Rhodan will auf Denmork landen", erwiderte sie. „Es ist wirklich der seit anderthalb Jahrhunderten verschollene Perry Rhodan, der ehemalige Großadministrator des Solaren Imperiums. Er ist identisch mit dem Sonnenboten."
„Woher weißt du das?"
„Ich habe eine Konferenz von denen da oben belauscht." Sie deutete mit dem emporgestreckten Daumen an die Decke des Ganges. „Die älteren der Vhratonen haben Rhodan erkannt.
Enaskat ist über zweihundert Jahre alt. Er kann sich noch genau an Rhodan erinnern."
Sie erreichten eine versteckt angelegte Tür. Kylia öffnete sie und schlüpfte durch den entstehenden Spalt hinaus. Thure blieb ihr auf den Fersen und stieg hinter ihr eine enge Treppe hinauf.
„Dann ist es gut", sagte er. „Rhodan wird uns helfen."
„Das werden die Vhratonen nicht zulassen. Es wäre das Ende ihrer Macht. Das ist es ja gerade. Keiner von ihnen hat erklärt, was sie mit Rhodan vorhaben, aber ich fürchte, sie wollen ihn umbringen."
„Das müssen wir verhindern."
Thure Pasker blieb stehen und hielt Kylia am Arm fest. Erstaunt blickte sie ihn an.
„Eine Frage noch, Kylia. Wer steht hinter uns."
„Hinter uns? Ich verstehe nicht."
„Du weißt recht gut, was ich meine. Eine solche Organisation wie die, die ihr aufgebaut habt, braucht einen mächtigen Mann im Hintergrund. Ohne die Hilfe eines Vhratonen wäre es unmöglich gewesen, beispielsweise die Beobachtungs- und Abhöranlagen einzurichten. Also, wer ist es?"
Sie schüttelte lächelnd den Kopf und erwiderte: „Man sollte es nicht für möglich halten. Kaum bist du bei uns, da stellst du schon derartige Überlegungen an. Aber ich werde dir noch nichts verraten, Thure. Alles zu seiner Zeit."
Er hielt sie noch immer fest. Ihre Antwort hatte ihn unsicher gemacht. Er wußte nicht, was er tun sollte. Da stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küßte ihn flüchtig auf den Mund. Er war so überrascht, daß er sie losließ. Sie eilte die Treppe hinauf.
Verwirrt folgte er ihr. Ihm lagen hundert Fragen auf der Zunge, aber er brachte keine einzige heraus.
Kylia tat, als sei nichts vorgefallen, als sie eine Tür erreichte.
Sie wartete, bis Thure bei ihr war.
„Vorsicht", ermahnte sie ihn. „Wir dürfen uns nicht verlieren, sonst findest du nicht zurück."
Sie drückte die Tür auf. Überrascht stellte Thure fest, daß sie dick wie eine Wand war, so daß sie allen Lärm von außen abgedämmt hatte. Jetzt hallte die Stimme von Aralf Ogneman zu ihnen herein. Kylia trat durch die Tür hinaus und zog Thure hinter sich her.
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